Mittwoch, 15. Juni 2016
Macht
Wenn er etwas zu mir sagt, dann weiß ich nie ob er es ernst meint oder nicht. Wenn er lächelt, dann habe ich nicht das Gefühl er wäre glücklich, auch wenn ich dann ebenfalls lächeln muss. Vielleicht auch gerade desshalb. Denn wenn ich lächle bin ich auch meistens garnicht glücklich. Ich will damit nicht sagen ich wäre traurig. Nur eben auch nicht glücklich.

Ich habe immer das Gefühl, dass er hört was ich sage. Also er hört wirklich was ich sage, nicht nur meine Worte. Das ist schön. Und es ist auch schön, dass er manchmal einach nichts sagt.
Die Leute denken schnell das Falsche über andere. Sie schließen sich allein aus dem Äußerlichen eines Menschen alles zusammen. Sie beurteilen Menschen nach Worten. Ich glaube das ist der Fehler den viele machen. Ich auch. Aber manchmal müssen wir eher das Schweigen deuten und die Menschen nach dem beurteilen, was sie nicht sagen, als nach dem was sie sagen. Und ich denke genau dort liegt das Problem, denn niemand hört das Schweigen. Und desshalb haben die Worte auch so eine große Bedeutung. Desshalb sind sie die größte Macht auf Erden. Weil sie Gutes und Schlechtes bringen. Und weil sie aus Schlechtem wieder Gutes machen können. Die Worte sind das Mächtigste auf dieser Welt. Und das obwohl das Schweigen doch so viel ehrlicher ist.

Er kann das. Er kann schweigen. Natürlich kann er auch sprechen und er versteht es die Macht der Worte einzusetzen, auch wenn es manchmal etwas unkontrolliert ist. Aber genau deshalb, weil Worte so stark sind, finde ich sollte man die Menschen eher nach ihrem Schweigen beurteilen. Und ich sage das nicht, weil ich sonderlich talentiert im schweigen bin. Ganz im Gegenteil, ich sollte vielleicht manchmal eher schweigen als sprechen. Aber ich finde es ungerecht einen Menschen nach Worten zu beurteilen, weil er tief in sich drin doch vielleicht, ganz vielleicht viel schöner ist.