Wenn wir uns selbst betrachten könnten, was würden wir an uns mögen?
Ich betrachte den Raum um mich herum, er kommt mir seltsam leer vor. Ich sitze auf meinem Bett, zu meiner Linken steht mein Schrank, neben der Tür. An der Wand gegenüber steht der Schreibtisch, darauf mein Laptop und unzähliger Scheiß den ich brauche und irgendwie auch nicht. An der rechten Wand, neben dem Fenster steht ein Regal, nichts schönes, in dem selben hässlichen hellen Holz wie der Rest meiner Möbel, in dem all die Bücher stehen, die ich so liebe. Hinter mir, über dem Bett hängt ein riesiges Bild, keines das ich selber gemalt habe was eigentlich merkwürdig ist, ich habe so viele gemalt. Ich betrachte all diese Dinge anders. Versuche sie so zu sehen, wie die anderen es tuen, wie sie sie mit mir in Verbindung bringen, sie mit mir identifizieren. Und dann frage ich mich wer ich bin, wer ist das Mädchen, dass all das hier eingerichtet hat? War das ich? Und bin ich ich so wie die anderen mich sehen oder bin ich diesem Mädchen fremd? Da sind sehr viele Fragen die ich habe. Und Angst und Trauer, auch wenn das irgendwie komisch ist, wie kann ich hier drinnen sein, in meinem Körper, ohne zu wissen wer ich bin? Und bin ich das was die anderen sehen oder das was ich hier drinnen kenne? Beurteilen kann ich das nicht, weil ich nur diese eine Perspektive habe und das lässt mich verzweifeln! Ich will weinen, aber meine Augen bleiben trocken und warum auch weinen, was soll das bringen und welchen Grund hätte es? Und Antworten kann keiner liefern, vielleicht stellt sich außer mir keiner diese Fragen und selbst wenn, auch er hätte nur seinen eigenen einen Blickwinkel, mit dem er mich betrachtet, sich selbst aber nicht sieht.
Diese Gedanken kenne ich gut. Mir helfen Masken. Ich setze sie auf. Dann kann ich sicher sein das Menschen mich so sehen wie ich Schauspiele. Mein wahres ich kennt niemand. Ich selbst auch nicht mehr. Deshalb kann ich selber nicht fragen, wie sehe ich mich. Ich kann nur fragen, wie sehe ich die Masken. Und sind diese in Ordnung? Manchmal belastend sich selbst nicht beurteilen zu können. Aber manchmal ist es doch gut so. Man kann sich sicher sein, Der andere sieht mich nicht. Er denkt er sieht dich. Aber darüber kann ich nur schmunzeln. Denn sie sehen nicht mein wahres ich. Nur das Mädchen was spielt. Ununterbrochen. Und ich bin froh darüber. Denn mein wahres ich war nie dieses frohe Mädchen was ich heute zu sein scheine.